Pflegekonzept PflegeBrüder
Einleitung:
Unser Pflegekonzept ist nicht nur ein Leitfaden für unsere tägliche Arbeit, sondern auch ein Ausdruck unserer Haltung und Überzeugung. Wir sind uns bewusst, dass jeder Mensch einzigartige Bedürfnisse und Wünsche hat. Deshalb stehen für uns die Menschen, die wir betreuen, im Mittelpunkt – mit all ihren Lebensgeschichten, Hoffnungen und Herausforderungen. Wir möchten nicht nur pflegen, sondern auch begleiten, unterstützen und die Lebensqualität unserer Klient*innen durch eine individuelle, einfühlsame und fachlich hochwertige Pflege verbessern. Unser Konzept basiert auf den neuesten pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen, den gesetzlichen Vorgaben und vor allem auf den Werten, die uns als Team auszeichnen.
1. Pflegeleitbild:
Unser Pflegeleitbild ist die Grundlage unseres Handelns und Ausdruck unserer Werte. Für uns bedeutet Pflege mehr als nur die Erfüllung medizinischer Notwendigkeiten. Es geht darum, den Menschen in seiner Gesamtheit zu sehen und ihm mit Würde, Respekt, Empathie, Selbstbestimmung, Vertrauen und Professionalität zu begegnen. Diese Werte sind nicht nur Worte, sondern unser täglicher Anspruch und unser Versprechen an die Menschen, die uns ihr Vertrauen schenken.
2. Pflegeziele:
Unsere Pflegeziele sind so vielfältig wie die Menschen, die wir betreuen. Sie umfassen:
– Erhalt und Förderung der Selbstständigkeit und Lebensqualität: Wir möchten, dass unsere Klient*innen so lange wie möglich selbstständig und aktiv bleiben können. Dies unterstützen wir durch gezielte Maßnahmen und eine enge Zusammenarbeit.
– Alltagsbewältigung: Wir helfen unseren Klient*innen dabei, den Alltag so angenehm wie möglich zu gestalten, sei es durch Hilfe bei der Körperpflege, Haushaltsführung oder bei der Mobilität.
– Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden: Unsere Pflege geht über die reine medizinische Versorgung hinaus. Wir wollen, dass sich unsere Klient*innen körperlich und seelisch wohl fühlen, und fördern dies durch ganzheitliche Ansätze.
– Vermeidung von Komplikationen: Durch vorausschauende Planung und kontinuierliche Beobachtung sorgen wir dafür, dass gesundheitliche Verschlechterungen frühzeitig erkannt und vermieden werden können.
– Einbeziehung der Angehörigen: Wir wissen, dass Angehörige eine wichtige Rolle im Leben unserer Klient*innen spielen. Deshalb beziehen wir sie aktiv in den Pflegeprozess mit ein und unterstützen sie mit Rat und Tat.
– Respekt vor individuellen Wünschen und Lebensgewohnheiten: Jeder Mensch ist einzigartig, und das wollen wir auch in unserer Pflege berücksichtigen. Wir hören zu, fragen nach und gestalten die Pflege so, dass sie den individuellen Vorstellungen entspricht.
3. Pflegeprozess:
Unser Pflegeprozess ist klar strukturiert und dennoch flexibel, um auf die individuellen Bedürfnisse unserer Klient*innen eingehen zu können. Er umfasst folgende Schritte:
1. Informationssammlung: Beim ersten Kennenlernen nehmen wir uns Zeit, um ein umfassendes Bild vom Gesundheitszustand, den Bedürfnissen und Wünschen unserer Klient*innen zu bekommen. Dabei sind uns auch die persönlichen Lebensumstände und Vorlieben wichtig, um eine maßgeschneiderte Pflege zu gewährleisten.
2. Pflegediagnose: Basierend auf den gesammelten Informationen entwickeln wir eine Pflegediagnose, die uns hilft, den aktuellen Pflegebedarf zu verstehen und die Stärken und Ressourcen der Klient*innen zu identifizieren.
3. Planung: In enger Abstimmung mit den Klient*innen und ggf. ihren Angehörigen legen wir Pflegeziele fest und erstellen einen individuellen Pflegeplan. Dieser Plan ist nicht starr, sondern wird regelmäßig gemeinsam überprüft und an veränderte Bedürfnisse angepasst.
4. Durchführung: Unsere Pflegemaßnahmen werden von qualifizierten, engagierten Mitarbeitenden mit höchster Sorgfalt und Professionalität durchgeführt. Dabei achten wir darauf, dass die Selbstständigkeit und Autonomie unserer Klient*innen immer gefördert wird.
5. Evaluation: Die Pflege wird regelmäßig überprüft und bewertet. So stellen wir sicher, dass die gesetzten Pflegeziele erreicht werden und passen unsere Maßnahmen an, wenn sich die Bedürfnisse oder Umstände ändern.
4. Pflegequalität:
Um eine hohe Pflegequalität sicherzustellen, setzen wir auf mehrere Säulen:
– Qualifikationen und Weiterbildung: Unsere Pflegekräfte sind hervorragend ausgebildet und werden kontinuierlich geschult, um den höchsten Standards zu entsprechen. Fachliche Kompetenz und menschliche Wärme gehen bei uns Hand in Hand.
– Pflegedokumentation: Jede pflegerische Maßnahme wird detailliert dokumentiert. Dies schafft Transparenz und ermöglicht es uns, die Pflegeplanung kontinuierlich zu überprüfen und anzupassen.
– Qualitätsmanagement: Unser Qualitätsmanagement ist mehr als nur ein System – es ist ein lebendiger Prozess, der uns hilft, unsere Pflegequalität stetig zu hinterfragen und zu verbessern. Wir setzen auf regelmäßige Audits, Feedback unserer Klient*innen und deren Angehörigen sowie den Austausch innerhalb unseres Teams.
5. PDCA-Zyklus zur kontinuierlichen Verbesserung der Pflegequalität:
Um unsere Pflegequalität kontinuierlich zu verbessern, setzen wir auf den PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act). Dieser Zyklus ist ein systematischer Ansatz zur Verbesserung von Prozessen und Abläufen und wird in unserem Pflegedienst wie folgt angewendet:
– Plan (Planen): In dieser Phase analysieren wir bestehende Prozesse und identifizieren mögliche Verbesserungsbereiche. Gemeinsam im Team erarbeiten wir Pläne für neue Maßnahmen oder Anpassungen, um die Qualität unserer Pflegeleistungen weiter zu steigern.
– Do (Umsetzen): Die geplanten Maßnahmen werden in der Praxis umgesetzt. Unsere Pflegekräfte führen die neuen Prozesse ein und beobachten sorgfältig deren Wirkung und Ergebnisse.
– Check (Überprüfen): Nach der Implementierung werden die Ergebnisse der Maßnahmen gründlich überprüft. Wir analysieren, ob die gewünschten Verbesserungen erreicht wurden und wo eventuell noch Anpassungsbedarf besteht.
– Act (Handeln): Basierend auf den Ergebnissen der Überprüfung werden die Maßnahmen entweder weiter optimiert oder, wenn sie erfolgreich waren, als neuer Standard in den Pflegeprozess übernommen. So entsteht ein stetiger Kreislauf der Verbesserung, der sicherstellt, dass unsere Pflegequalität auf höchstem Niveau bleibt.
6. Strukturierte Informationssammlung (SIS):
Die Strukturierte Informationssammlung (SIS) ist ein wichtiger Bestandteil unseres Pflegeprozesses und bildet die Grundlage für eine individuelle und bedarfsgerechte Pflegeplanung. Mit der SIS stellen wir sicher, dass die pflegerische Versorgung umfassend, präzise und verständlich dokumentiert wird. Die SIS umfasst sechs Themenfelder, die systematisch erfasst und regelmäßig aktualisiert werden:
1. Kognition und Kommunikation: Erfassung von geistigen Fähigkeiten, Gedächtnisleistungen und Kommunikationsmöglichkeiten unserer Klient*innen.
2. Mobilität und Beweglichkeit: Beurteilung der körperlichen Mobilität und Beweglichkeit sowie die Unterstützung, die zur Förderung oder Erhaltung der Bewegungsfähigkeit erforderlich ist.
3. Krankheitsbezogene Anforderungen und Belastungen: Erfassung der gesundheitlichen Herausforderungen, die aufgrund von bestehenden Erkrankungen oder Behinderungen entstehen, sowie der pflegerischen Unterstützung, die benötigt wird.
4. Selbstversorgung: Analyse der Fähigkeiten unserer Klient*innen, alltägliche Aufgaben selbstständig zu bewältigen, wie zum Beispiel Körperpflege, Ankleiden oder Essen.
5. Leben in sozialen Beziehungen: Erhebung von Informationen über soziale Kontakte, Netzwerke und die Unterstützung durch Angehörige oder Freund*innen.
6. Wohnen und Häuslichkeit: Untersuchung der Wohnsituation und des Umfelds, um eine optimale Anpassung der Pflege und Betreuung sicherzustellen.
Die SIS ermöglicht eine ganzheitliche und bedarfsgerechte Pflegeplanung und stellt sicher, dass die Pflegekräfte einen umfassenden Überblick über die Situation unserer Klient*innen haben. Durch die regelmäßige Überprüfung und Anpassung der SIS-Daten können wir flexibel auf Veränderungen reagieren und eine individuelle Pflege sicherstellen.
7. Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen:
Gute Pflege ist Teamarbeit. Deshalb kooperieren wir eng mit Hausärzt*innen, Therapeut*innen, Sozialdiensten und anderen relevanten Berufsgruppen. Diese Zusammenarbeit ermöglicht eine ganzheitliche Versorgung und stellt sicher, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen – immer im Sinne der besten Versorgung unserer Klient*innen.
8. Angehörigenarbeit:
Wir wissen, dass die Pflege eines geliebten Menschen eine herausfordernde Aufgabe sein kann. Deshalb möchten wir auch die Angehörigen unterstützen. Wir bieten ihnen nicht nur fachliche Beratung, sondern auch emotionalen Beistand und praktische Hilfe an. Gemeinsam gestalten wir die Pflege so, dass sie für alle Beteiligten eine positive Erfahrung wird.
9. Ethik in der Pflege:
Ethik ist für uns nicht nur ein Thema, sondern ein Grundprinzip unserer Arbeit. Wir begegnen unseren Klient*innen stets mit Respekt und achten ihre Würde und Selbstbestimmung. Dabei sind wir uns bewusst, dass es in der Pflege oft schwierige ethische Fragen gibt. Diese gehen wir offen und sensibel an, um für alle Beteiligten die beste Lösung zu finden.